Permissive Sexualität und präventives Verhalten
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Dieser Band thematisiert am Beispiel einer empirischen sozialwissenschaftlichen Studie - einer Befragung Gießener Studierender zum Thema „Sexualität und Aids“ - grundlegende Fragen der Wissensproduktion und Forschungsproblematik im Hinblick auf Aids. Diskutiert werden eine Reihe auffälliger Erscheinungen in den Debatten über Aids: die schwankenden Einschätzungen des Phänomens Aids, die zwischen Abwehr und Dramatisierung pendeln; die unter der Präventionslogik vielfach verborgene Lust, den Sexus zu kontrollieren; der vielfach zwiespältige Umgang mit dem Sexus. Im Bereich der Forschung und der Gesundheitspolitik wird die Abstinenz metatheoretischer Reflexionen im Hinblick auf ausgeblendete normative Voraussetzungen, gar zu plausible Verhaltensmodelle und kontraintentionale Wirkungen von Aufklärungsstrategien aufgegriffen. Die empirische Studie gibt einen breiten Überblick über die Literatur zur Studentensexualität und geht anhand der Ergebnisse vor allem der Frage nach, in welcher Weise und in welchem Umfang sexuelles Handeln mit den Paradigmen des rationalen Handelns gefaßt werden kann. Der entscheidende methodologische Akzent der Studie liegt in der interpretativen Verknüpfung von quantitativen und qualitativen Daten, um tieferliegenden Motiven näher zu kommen.