Betriebsräte und Bürgerstatus
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Die Studie ist eine Folgeuntersuchung der 1981 vom Autor veröffentlichten Arbeit „Betriebsräte und betriebliche Herrschaft“. Sie untersucht über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren den Prozeß des Wandels und der Kontinuität betrieblicher Interessenvertretungsstrukturen und gewährt erstmals Einblick in deren Entstehungsbedingungen. Die Anzahl der Untersuchungsbetriebe mit einer vertretungswirksamen Mitbestimmung hat sich verdoppelt. Die Ursache dieses bemerkenswerten Wandels waren nicht primär Konflikte um materielle Arbeitsbedingungen, sondern ein Kampf um moralische Anerkennung der Arbeitnehmer als Vollmitglieder im Betrieb. In genetisch-dynamischer Perspektive werden die Gründe, Akteure und Verlaufsformen des Wandels im Kontext der betrieblichen Sozialordnung dargestellt, und die Voraussetzungen des kooperativen wie des konfrontativen Beziehungsmusters zwischen Betriebsrat und Management untersucht. Die Stabilisierung und Intensivierung eines erfolgreich erkämpften Niveaus an Mitbestimmung hängt in hohem Maße von gruppendynamischen Prozessen im Betriebsratsgremium ab. „Die wenigen empirischen Untersuchungen zu Betriebsräten. befassen sich nur mit Einzelaspekten ihres Tuns. “Das Buch von Hermann Kotthoff ist seit langem die erste Veröffentlichung, die mal wieder das gesamte Wirken der Betriebsräte in größerem Umfang in den Blick genommen hat. Das wichtigste Ergebnis der Studie ist zweifellos der Wandel, der in den Betrieben. stattgefunden hat. Während der Autor in den siebziger Jahren nur in einem Drittel der Betriebe eine wirksame betriebliche Interessenvertretung vorgefunden hatte, ist dieser Anteil auf zwei Drittel angewachsen. Die Lektüre des Buches zeigt, daß Soziologie auch Spaß machen kann."