Gesellschaftlicher Umbruch als kritisches Lebensereignis
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Die politische Wende und der gesellschaftliche Umbruch in Deutschland im Jahre 1989 bedeutete für die meisten in der DDR aufgewachsenen Menschen eine dramatische Veränderung ihrer Lebensumstände und Zukunftsperspektive. Sie mußten ihre gewohnten Handlungsorientierungen, Überlebenstechniken und sozialen Positionen aufgeben und unter geänderten Anforderungen neu gestalten. Die Beiträge dieses Bandes zeigen aus psychologischer Perspektive, wie Menschen diese kritische Lebensphase erlebt haben, wie sich in der Folgezeit ihre Lebenssituation weiterentwickelt hat, und wie gut sie die neuen Anforderungen bewältigen konnten. Zahlreiche wissenschaftliche Befunde zum psychosozialen Krisenverlauf von Übersiedlern und Ostdeutschen machen deutlich, wie der gesellschaftliche Umbruch sich in unterschiedlichen Lebensbereichen niedergeschlagen und in die Funktionsweise von Menschen eingegriffen hat. Die psychosozialen Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs werden aufgezeigt anhand sozialer und beruflicher Lebensveränderungen, der Dynamik des subjektiven Krisenerlebens, individueller Anpassungs- und Bewältigungsprozesse und der Entwicklung der körperlichen Gesundheit. In der historisch einmaligen Situation eines makrosozialen Wandels in Deutschland ist diese psychologische Längsschnittstudie ein beeindruckendes Dokument der Zeitgeschichte. Der Inhalt: Die Idee: Begleitforschung zum politischen Umbruch: Ralf Schwarzer: Streß durch Wandel oder Wandel durch Streß? I. Gesellschaftlicher Umbruch und soziale Veränderungen André Hahn: Geschichte und Szenarien der Übersiedlung. André Hahn: Der Wandel beginnt: Einführende Daten und Fakten. Ann Elisabeth Auhagen, Ralf Schwarzer: Das unsichtbare Netz: Neue Freundschaften II. Krisenerleben und Krisenbewältigung Matthias Jerusalem: Streß und Streßbewältigung: Wie Ressourcen das Denken und Handeln verändern. Dietmar Kleine: Subjektives Krisenerleben. Ute Schönpflug: Belastung und persönliche Krise. III. Gesundheit und Risikoverhalten Ralf Schwarzer, André Hahn: Gesundheitsbeschwerden: Wie Streß und Ressourcen die Symptombelastung verändern. Waldemar Mittag, Kerstin Schröder: Gesundheitliches Risikoverhalten: Der Konsum von Tabak, Alkohol und Medikamenten. Reinhard Fuchs, Elke Appel: Belastungsregulation durch Sport. IV. Streß durch Wandel: Zwischen Betroffenheit und Wissenschaft Manuela Kiehne: „Go West“ Ein Blick zurück zur Flucht nach vorn. Harry Schröder: Von der „Diagnose“ zur „Therapie“: Adaptationsfördernde Hilfen. Matthias Jerusalem: Wege und Auswege: Ein Fazit. Autorenspiegel, Sachverzeichnis, Personenverzeichnis.