Alltag der Schulkinder
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Die in diesem Band zusammengestellten Analysen sozialer Interaktionsprozesse unter Kindern im Grundschulalter sind der umfassenden Forschungsfrage zugeordnet, welche sozialen Prozesse und Strukturen Kindern ermöglichen, die Fähigkeiten und Dispositionen zu erwerben, die sie mit zunehmender Ablösung von für sie sorgenden Erwachsenen benötigen, um als an anderen Individuen orientierte Subjekte urteilen und handeln zu können. Was Kinder miteinander treiben, wenn sie unbeaufsichtigt sind, wird von Lehrern und Erziehungswissenschaftlern oft für wenig nützlich gehalten, und es gibt immer wieder Tendenzen, die freien Spielräume der Kinder zugunsten pädagogisch angeleiteter Tätigkeiten einzuengen. Die Autoren vertreten demgegenüber die These, daß die Kinder eine eigenständige Kinderwelt brauchen. Die Analysen entstanden in dem Projekt „Alltag der Schulkinder“, in dem die Interaktionen und Sozialbeziehungen von Kindern in der Grundschule mit qualitativen Methoden untersucht wurden. Beobachtet und protokolliert wurde vor allem im Klassenzimmer, auf dem Pausenhof und bei einigen anderen Gelegenheiten des Schullebens. Der explorative Charakter der teilnehmenden Beobachtungen und offenen Befragungen führte zu einer Reihe von Entdeckungen, die unser Wissen über Kinder bereichern und von pädagogischem Interesse sind. Aus dem Inhalt: Die Studie: Sozialisation im Alltag der Schulkinder; Untersuchungsanlage und -methoden. Beziehungen: Beziehungsgeflechte und Gruppen von gleichaltrigen Kindern in der Schule; Konstanz und Veränderung in den sozialen Beziehungen von Schulkindern. Aushandlungen: Strategien der Aushandlung unter gleichaltrigen Kindern im Grundschulalter; Sanktionsprozesse unter Kindern; Mißlingende Aushandlungen: Gewalt und andere Rücksichtslosigkeiten unter Kindern im Grundschulalter. Kooperation in der Schule: Schulisches Lernen in Interaktionen mit Gleichaltrigen; Probleme des Helfens unter Kindern; Lektionen des Lernens im Schullandheim. Jungen und Mädchen: Miteinander - Gegeneinander; Sozialisation der Geschlechtsrolle in gleichgeschlechtlichen Kindergruppen oder in gemischtgeschlechtlicher Interaktion? Literatur.