Die Magdeburger Sozialdemokratie vor dem Ersten Weltkrieg
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aus dem Geleitwort Die bewegenden Tage des Herbstes 1989 sind uns noch in frischer Erinnerung. Bei den Montagsgebeten im Magdeburger Dom hingen die ersten Informationen über die am 7. Oktober gegründete Sozialdemokratische Partei in der DDR. Eine neue Partei, die anknüpfen wollte an alte Traditionen. Obwohl in unseren Geschichtsbüchern die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung breiten Raum einnahm, wußten wir wenig von den Anfängen der SPD in unserem Magdeburger Raum. Ein dicker Band Magdeburger Geschichte, der zu DDR-Zeiten im Akademie-Verlag herausgegeben wurde, verzeichnet vor allem die Aktivitäten von KPD und USPD. Die Tatsache, daß Magdeburg bekannte sozialdemokratische Bürgermeister wie etwa Hermann Beims und Ernst Reuter vorzuweisen hatte, wird darin nur am Rande vermerkt. An welche Traditionen also sollten wir 1989 anknüpfen? . Ingrun Drechsler hat mit ihrer sachkundigen und lobenswerten Darstellung der Geschichte der Magdeburger Sozialdemokratie vor dem ersten Weltkrieg nun einen ersten Schritt getan, uns unsere Quellen wieder zu erschließen, eine notwendige und gelungene Arbeit. Man kann sich nur wünschen, daß sie in ähnlicher Qualität für die folgenden Jahrzehnte fortgesetzt wird. Eine Partei, die 5 Jahre nach der Wende immer noch weniger als 1000 Mitglieder in der Landeshauptstadt hat, braucht diese Erinnerung, um selbstbewußt in die Zukunft zu gehen und an Kraft zu gewinnen. . Die Lektüre dieses Buches ist ein ermutigender Blick zurück: Es lohnt sich zu kämpfen. Der Einsatz für mehr soziale Demokratie ist für den größten Teil der Menschen geradezu lebensnotwendig. Die Geschichte zeigt allerdings auch, wie schwer es ist, dafür Bündnispartner zu finden, wie schwer es ist, Kompromisse zu finden, die wirklich tragfähig sind. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber ein Blick zurück kann uns helfen, um so entschlossener den Weg nach vorn zu gehen. Dieses Buch ist dafür eine gute Hilfe. Dr. Reinhard Höppner