Auswanderer
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Zwischen 1800 und 1938 sind aus dem Gebiet des heutigen österreichischen Bundeslandes Vorarlberg etwa 5.000 Männer, Frauen und Kinder in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert. Diese Wanderungsbewegung, die um die Mitte des letzten Jahrhunderts massiv einsetzte, hat mit dem Wandel Vorarlbergs von einer Agrar- zu einer Industriegesellschaft ebenso zu tun wie mit der Attraktiviät der Neuen Welt. Zudem spielte Vorarlbergs Grenzlage zur Schweiz eine wesentliche Rolle. Aufgrund dieser sozioökonomischen Situation und geographischen Lage, war Vorarlberg jenes Gebiet, von dem aus die österreichische Massenauswanderung nach Amerika ihren Ausgang nahm. Der systematische Teil der Darstellung dieser regionalen Wanderungsbewegung berücksichtigt die Ergebnisse der modernen Wanderungsforschung und sieht die Vorarlberger Emigration in all ihren spezifischen Bedingtheiten als Teil einer großräumigen westeuropäischen Erscheinung. Im Vordergrund steht aber die Schilderung persönlicher Schicksale. An ihnen wird gezeigt, was an Hoffnungen erfüllt, aber auch an Erwartungen bitter enttäuscht worden ist. Märchenhaften Karrieren stehen Beispiele jämmerlicher Verelendung gegenüber, das Durchkommen aber war die Regel. Durch die Art der Darstellung einzelner Lebenswege und Siedlungsschwerpunkte geriet das Buch zu einer spannenden historischen Sozialreportage. Ein umfangreicher Anhang bietet Kurzbiographien aller namentlich bekannten USA-Auswanderer aus Vorarlberg und ist somit eine außergewöhnliche Fundgrube für Familienforscher. Die Abbildungen sind so angeordnet und betextet, daß sie auch als eigene Bildergeschichte gelesen werden können. Meinrad Pichler, geboren 1947 in Hörbranz/Vlbg, Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, Direktor am Bundesgymnasium Bregenz-Gallusstraße, zahlreiche Veröffentlichungen zur neueren Geschichte Vorarlbergs. 1991/92 Forschungsprojekt Emigration.