Die Rationalität in der Transformation
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Am Beginn der empirische Studie, auf der dieses Buch beruht, hatte eine ganz einfache Frage gestanden: Wie bewältigen die betrieblichen Akteure in der ostdeutschen Bauwirtschaft die Transformation? Im Zuge der Untersuchung der Umstellung von Baubetrieben zwischen Rostock und Meißen ergab sich ein auf den ersten Blick verblüffendes Resultat, das die `einfache Frage' in ein kompliziertes theoretisches Licht rückte. Betriebsleitungen wie Beschäftigte fanden nämlich die Handlungsimperative der Marktwirtschaft - auch wenn sie ihnen vorher fremd gewesen sind - viel nachvollziehbarer und logischer als die Anforderungen des auf Planung basierenden Systems. Zur theoretischen Interpretation dieses überraschenden Befunds stellen die Autoren einen Versuch vor, die Rationalitätsmuster der betriebliche Akteure in Anknüpfung an Max Webers Konzept formaler und materialer Rationalität nachzuzeichnen und empirisch zu beschreiben. Auf diese Weise können sie darstellen, wie und warum eine formale Marktlogik von den betrieblichen Akteuren ohne allzu große Umstellungsprobleme nachvollzogen werden kann, ohne daß deshalb Marktwirtschaft zu einem A-priori-Konzept stilisiert werden müßte. In dieser theoretischen Perspektive können die Autoren in der Schilderung der Empirie auch die Handlungs- und die Systemebene miteinander verknüpfen, ohne einer einfachen Reduktionslogik zu verfallen.