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Die Geschichte der Sozialpädagogik und ihrer Probleme zeigt, dass ihre Entstehung weniger auf industrielle Produktionsverhältnisse als auf bürgerliche Selbsterzeugung zurückzuführen ist. Sie ist eng mit Bildungs- und Aufklärungsprozessen verbunden, was Bildungstheorie und sozialpädagogische Theorie eine gemeinsame Grundlage verleiht. Mit der Entwicklung des bürgerlichen Individuums im Handel und Staat wächst auch die Form intersubjektiver Anerkennung. Eine klar definierte Sozialpädagogik entsteht jedoch erst mit der industriellen Produktion, als die Mängel der bildungs- und individuumzentrierten Pädagogik offensichtlich werden. Die zentrale Frage, wie sozialpädagogische Handlungen legitimiert werden können, ohne die Autonomieansprüche der Individuen und die Normalitätsansprüche der Gesellschaft zu negieren, wird hier legitimationstheoretisch behandelt. Nur Handlungen, die sich in beiden Dimensionen legitimieren lassen, sollen als sozialpädagogisch gelten. Die Theorie kritisiert institutionelle Aspekte resozialisierender oder unterstützender Praxis. Individuelle Erfahrung und Bildung sowie die Ausrichtung an legitimierbaren Normen bilden die Voraussetzungen für das bürgerliche Subjekt in seiner individuellen Autonomie und sozialen Anerkennung und sind die Basis der sozialpädagogischen Theorie. Der Inhalt umfasst eine Einleitung, gesellschaftliche Voraussetzungen, die „Risikogesellschaft“, soziokulturelle Evolution, den bürgerli
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Mündigkeit und soziale Anerkennung, Martin Albert Graf
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- 1996
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