Pubertät
Authors
More about the book
Die Pubertät ist die Zeit der Richtungsentscheidungen. Die Akteure, Pubertäre, plötzlich nicht mehr Kinder und noch lange keine Erwachsenen, können die Richtung nicht wissen. Sie wissen nicht einmal, welche Richtungen es alles geben kann. Die Erwachsenen, zunächst die Eltern, aber auch die Lehrer, Pfarrer, Bildungspolitiker, Tanten, Onkel, Großeltern, Nachbarn, Sozialpädagogen, zumeist eindeutig erwachsen, wissen auch nur: diese und jene Richtung keinesfalls. Der Tumult, den anschwellende Hormone in den 12-, 13jährigen anrichten, sprunghafte Veränderungen ihrer Stimmungen, ihres Verhaltens, des Körperschemas ist aufregend genug für die Mädchen und Jungen. Richtig aufgewirbelte Konfusion wird aber erst daraus, weil der Mikrokosmos um sie herum offensichtlich in eine Krise gerät. Hohe Telefonrechnungen drohen den Untergang des Abendlands an. Bizarre Kleidung wird als Angriff auf die eigene gesellschaftliche Stellung empfunden. Trotz und Frechheit, einschmeichelnde Zärtlichkeit, Vertrauensseligkeit und schroffe Fremdheit werden von den Erwachsenen ziemlich treffend als das erlebt, was es ist – als Frage an ihre Erziehungskompetenz. Denn darin sind sich die Erziehungsberufenen weitgehend einig: Pubertät, das darf niemals so verlaufen wie bei mir. Die Restlichen stimmen darin überein: Es muss auf jeden Fall so ablaufen wie damals bei mir. Wulf Aschoff hat ein Buch zusammengestellt, in dem Fachleute aus unterschiedlichen Berufsfeldern, die sich qualifiziert um Pubertäre kümmern, ihre Einsichten und Erfahrungen darüber ausbreiten, was man als Erwachsener alles falsch machen kann, aber auch, wie diese Fehler zu vermeiden sind. Das Buch ist eine Anleitung dazu, wie man Kindern helfen kann, erwachsene Menschen zu werden. Und wie man sich dabei möglichst erwachsen verhält.