Texte und Lektüren
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Die Literaturwissenschaft der letzten beiden Jahrzehnte hat sich im Bunde mit der Hermeneutik darum bemüht, die Texte „zum Sprechen zu bringen“. Neben diese Tradition ist heute eine Form des Lesens getreten, die vor allem der „Dunkelheit“ des Textes gerecht werden will. Diese „Rückkehr zu den Buchstaben“ ist motiviert durch eine Suche nach dem Anderen im Text, dem Unaussprechlichen, vom Autor Verschwiegenen und von der Gesellschaft Verdrängten. Der Text erhält in dieser Lektüre eine neue Dignität als der Widerstand, an dem sich das einsinnige Sinnbegehren des Lesers bricht. Dieser Band will einer unter ständigem Innovations- und Selbstprofilierungszwang stehenden Disziplin wie der Literaturkritik einige ihrer Grundprobleme in Erinnerung rufen.