Grossstadt-Grundschule
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Wie arbeitet eine „normale“ Grundschule in einer westeuropäischen Großstadt - eine Schule also mit einer vielsprachigen, multikulturellen Schülerschaft? Wie gelingt es der Schule, angesichts einer solchen Schülerschaft das Bild aufrechtzuerhalten, ein „normales Kind“ sei einsprachig? Warum fordern die Eltern der Einwandererkinder nicht, daß ihre mitgebrachten Sprachen neben dem Deutschen in den Schulen gepflegt werden? - Solchen Fragen geht dieses Buch nach. Es wird die These vorgestellt, daß es unter den am Bildungsprozeß Beteiligten - Kindern, Lehrkräften, Eltern - einen „common sense“ über Einsprachigkeit gibt: eine geteilte Auffassung über die gegebenen sprachlich-kulturellen Machtverhältnisse und eine Tendenz, sich damit zu „arrangieren“. Beobachtungen aus einer Hamburger Schule illustrieren, daß eine offene Auflehnung gegen die bestehenden Verhältnisse nicht in Sicht ist - wohl aber die Praxis, sich jenseits davon Freiräume in sprachlicher Hinsicht zu schaffen. Mehrsprachigkeit wird gelebt, aber die Schule hat daran nicht teil.