Reformpädagogische Praxis 1900 - 1914

Es werden fünf prägnante Beispiele reformpädagogischer Praxis vor 1914 in der Unterstufe der deutschen Volksschule auf der Grundlage umfangreichen Quellenmaterials dargestellt. Dabei eröffnen sich bisher unbekannt gebliebene Einblicke in den schulischen Alltag dieser für die Folgezeit grundlegenden Aktivitäten. So entstanden durch die Initiativen der Lehrerschaft in den Städten Leipzig, Chemnitz, Hamburg, Darmstadt und Dortmund Diese Arbeit befaßt sich mit der bisher in der Forschung vernachlässigten reformpädagogischen Praxis vor 1914 und eröffnet nicht nur unbekannt gebliebene Einblicke in den schulischen Alltag während der entscheidenden Anfangsjahre der Reformbewegung, sondern korrigiert vor allem das in der pädagogischen Literatur bestimmende Bild von den Aktivitäten der Reformpraktiker der Frühzeit. Im Mittelpunkt steht die Aufbereitung der Praxis der Unterstufe der Volksschule, in der sich der Wandlungsprozeß zukunftsweisend und in den Kernintentionen unverändert aktuell zu entfalten begann. Gestützt auf umfangreiches und differenziert analysiertes Quellenmaterial, werden exemplarisch die damals überregional einflußreichen Versuche in Leipzig, Chemnitz, Hamburg, Darmstadt und Dortmund mit den sie tragenden Kräften der Lehrerschaft dargestellt. Dabei erkennt man, daß es sich keineswegs um unverbundene spontane Einzelimpulse ohne Theoriebasis handelte, sondern um mitreißende Initiativen mit breiter Resonanz in der Lehrerschaft, meistens von den Lehrervereinen organisiert, in dem klaren Bestreben nach theoretischer Fundierung des Schulgeschehens. So erschließt sich dem Leser eine Reihe prägnanter und imponierender Schulprofile mit hohem Anregungspotential für die Gegenwart. InteressentInnen: Hochschulpädagogen, Studierende der Pädagogik, Studienseminarleiter, Lehrer.