Jagd und höfische Kultur im Mittelalter
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Die Jagd war im Mittelalter weit mehr als ein weidmännisches Ereignis. Sie hatte wichtige gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Funktionen. Seit dem Hochmittelalter gehörte die Jagd neben dem Turnier und den Formen höfischer Feste zu den zentralen Elementen der höfisch-ritterlichen Kultur. Im Frühmittelalter diente die Jagd noch der Existenzsicherung, der Kreis der Jagdberechtigten war dementsprechend zunächst nicht beschränkt. Doch schon früh bauten der König und der Adel ihre Herrschaft in diesem Bereich aus; die Jagdmöglichkeiten der bäuerlichen Bevölkerung wurden eingeengt. Mit der Stärkung der Landesherrschaften ging im Hochmittelalter das Wildbannrecht an die Landesherren über, die es zum Ausbau ihrer Territorien und zur Festigung ihres Jagdrechts nutzten. Im späten Mittelalter wurden die Reste des bäuerlichen Jagdrechts zurückgedrängt. Die Jagd war zu einem adeligen Privileg geworden. Die fünfzehn Beiträge dieses Bandes gehen überwiegend auf eine Tagung im Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen zurück. Sie behandeln nicht nur die Entwicklung der Jagd im Mittelalter, sondern tragen auch zum Verständnis der adelig-ritterlichen Lebensform und der Entwicklung der höfischen Kultur bei.