Von der Dominanz zur Partnerschaft
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Dominanzkulturen und Partnerschaftskulturen sind zwei grundlegende Strukturprinzipien von Gesellschaften. Diskriminierung von Frauen (bzw. Diskriminierung allgemein) ist ein integraler Bestandteil des herrschenden Organisations-, Management- und Führungsverständnisses. Ein Chancengleichheit von Frauen ist in diesen Denkverhältnissen, die auf einem Subjekt-Objekt-Beziehungsverständnis und auf gegenständlichen Vorstellungen von Wissen beruhen, nur in sehr eingeschränktem Masse möglich. Im Sinne einer „adding-women“ Perspektive erfolgt Gleichstellung im Wirtschaftsleben letztlich nur in Form einer Anpassung an männliche Normen, Systeme und Denkweisen. Eine „Emanzipation“ der Frauen - als „Besserbehandlung“ von Frauen im Rahmen einer Dominanzkultur - ist so aber auch nur auf dem Rücken anderer marginalisierter Gruppen möglich. Der Teufelskreis der Diskriminierung wird fortgeführt und lediglich auf andere gesellschaftliche Gruppierungen verlagert. Dr. Gudrun Sander zeigt an zahlreichen Beispielen, dass ein umfassendes Verständnis von Gleichstellung von Frauen und Männern in andere Denkverhältnisse führt, die sie als partnerschaftliche Kulturen bezeichnet. Diese Denkverhältnisse sind uns wenig vertraut und erfordern eine kritische Reflexion impliziter Vorstellungen unseres Alltagshandelns. Sie erfordern auch ein erweitertes Verständnis von Management und Führung und andere Beziehungsvorstellungen (im Sinne von Gleichwertigkeit, geteilter Verantwortung, Partnerschaft etc.), um die Handlungsspielräume von Frauen und Männern zu erweitern. Gerade die herrschenden Management- und Führungsvorstellungen stehen einer realen Gleichstellung von Frauen und Männern im Wirtschaftsleben entgegen. „Von der Dominanz zur Partnerschaft: neue Verständnisse von Gleichstellung und Management“ zeigt auf, in welche Richtung ein Perspektivenwechsel gehen müsste, um die Formale Gleichstellung zwischen den Geschlechtern auch gesellschaftliche und ökonomische Realität werden lassen.