"Alles ist dem russischen Schwert untertan"
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Die patriotischen Vereinigungen und Parteien im heutigen Russland, angefangen bei den Kommunisten Zjuganovs bis hin zu den ultrarechten „Liberalen“ Zirinovskijs greifen in ihren populistischen Schriften in der Regel auf bestimmte Ansichten der national gesinnten großen russischen Dichter des 19. Jahrhunderts zurück und nutzen sie für ihre ideologischen Ziele aus. Aber auch viele bekannte Schriftsteller der Gegenwart - und nicht nur aus dem konservativen Lager - stützen sich in ihren kulturpolitischen Vorstellungen auf die nationalpatriotische Geisteshaltung eines Dostoevskijs, Tjutcevs u. a., die von der Einzigartigkeit, der einmaligen Größe des russischen Volkes und der unikalen Rolle Russlands in der Weltgeschichte überzeugt waren. Mit dieser Arbeit sollen in erster Linie die in der slavistischen Forschung noch wenig berücksichtigten bzw. vernachlässigten Fragen des nationalpatriotischen Denkens der großen russischen Schriftsteller des 19. und 20. Jahrhunderts, das heute in Russland wieder an Aktualität und Bedeutung gewonnen hat, beleuchtet werden. Anhand bisher in der Forschung nur am Rande diskutierter Texte soll damit ein Beitrag zu dem gegenwärtigen Patriotismusdiskurs und dessen literaturgeschichtlichen Quellen in Russland geleistet werden.