"Erhöhte Bildung des weiblichen Geschlechts"
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Im Winter 1872 traf sich wöchentlich eine kleine Gruppe Stuttgarter Frauen in den Schulräumen des von Prieserschen Töchterinstituts. Die Damen überlegten, wie vorgegangen werden könne, um „dem weiblichen Geschlecht zu einem würdigeren Dasein“ zu verhelfen. Da erreichte sie die Nachricht, daß der Allgemeine Deutsche Frauenverein seine sechste Generalversammlung im Oktober 1873 in Stuttgart abhalten wolle. Dieses Ereignis gab den Anstoß zur Gründung des Schwäbischen Frauenvereins, der sich sofort daran machte, Ausbildungsstätten für Mädchen einzurichten: Die Töchter-Handelsschule und die Frauenarbeitsschule 1874, den Fröbel-Kindergarten 1875, die Kochschule 1891, die Haushaltungsschule 1895 und mitten im Krieg, 1917, die Soziale Frauenschule. Jede dieser Schulgründungen war ein Novum in Stuttgart. Daneben richtete der Verein eine Stellenvermittlung und eine Auskunftsstelle für Frauen ein. Der Schwäbische Frauenverein entwickelte sich schnell zu einem Knotenpunkt der bürgerlichen Frauenbewegung in Württemberg, der mit allen anderen Frauenvereinen eng zusammenarbeitete.