Erziehung unter dem Einfluß konträrer Weltanschauungen
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Der von Clifford Geertz entwickelte ethnographische Konzept der Dichten Beschreibung wird im Hinblick auf seine Nutzung für biographische Forschungen analysiert und modifiziert. Die Anwendbarkeit des auf dieser Basis formulierten Modells einer Dichten Biographischen Beschreibung wird anhand einer konkreten Studie demonstriert. Wie haben christliche Kinder aus Familien der DDR in den 80er Jahren die weltanschaulichen Gegensätze zwischen familiär-subkultureller und gesellschaftlich-schulischer Erziehung erlebt und in ihrem Weltbild verarbeitet? Auf diese Frage werden Antworten aus biographischer perspektive präsentiert. Den theoretischen Ausgangspunkt bildet eine Analyse des von Clifford Geertz entwickelten ethnographischen Konzepts der Dichten Beschreibung. Es wird der Versuch unternommen, insbesondere für biographische Forschungen eine dichte biographische Beschreibung zu modellieren. Im Unterschied zu dem eher assoziativen Ansatz der Dichten Beschreibung im Geertzschen Sinne versteht sich das hier vorgestellte Konzept als eine stratifizierte Forschungsstrategie zur Erfassung, Darstellung und Analyse von Biographien aus verschiedenen Perspektiven. Die Anwendbarkeit dieser Vorgehensweise wird anhand der Studie über das Aufwachsen von christlichen Kindern in der DDR der 80er Jahre demonstriert. Ausgehend von der oben genannten Problemstellung (1) werden die gesellschaftlichen und subkulturellen Verhältnisse des Handlungsrahmens dieser Kinder (2), ihre jeweilige biographische Geschichte im Zusammenhang (3), thematisch fokussierte Einzelfallanalysen der Biographien (4), eine entsprechende komparative Analyse der Einzelfälle (5) und abschließend eine spezifizierende kategoriale Analyse dargestellt und thesenartig Schlußfolgerungen für eine praktische Erziehungsarbeit abgeleitet.