Verantwortung und Methode im wissenschaftspropädeutischen Pädagogikunterricht
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Wissenschaftspropädeutischer Unterricht hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe auf wissenschaftliche Studien an Hochschulen und anspruchsvolle Berufe vorzubereiten. Es gibt einen weitreichenden Konsens, das die herrschende Unterrichtspraxis unzureichend bleibt. In einer Zeit beschleunigten Wandels in Wissenschaft und Gesellschaft bedarf es neuer Orientierungen. Ziel dieses Buches ist es, am Beispiel des Pädagogikunterrichts dazu einen Beitrag zu leisten. Im Zentrum stehen die Begriffe „Verantwortung“ und „Methode“. Die ethische Perspektive der Verantwortung wird deshalb zum notwendigen Element einer Einführung in Wissenschaft, weil in einer post-metaphysischen, „dialektischen“ Wirklichkeit (Walter Schulz) nicht mehr vorausgesetzt werden kann, das Wissenschaft eine schon vernünftig geordnete Welt aufklärt. Der zweite Leitbegriff, Methode, zielt auf die Ausbildung methodenkompetenter Selbsttätigkeit. Dazu wird der Pädagogikunterricht am Lehrerinnenseminar der Leipziger Reformpädagogen Hugo Gaudig (1860-1923) und Otto Scheibner (1877-1961) kritisch angeeignet. Es entsteht das (durch Unterrichtsbeispiele konkretisierte) Konzept eines wissenschaftspropädeutischen Unterrichts, in dem die Schülerinnen und Schüler selbsttätig und methodenkompetent forschend an komplexen pädagogischen Problemsituationen Fachwissen erarbeiten und wissenschaftsadäquate Einstellungen ausbilden.