Murder Inc. oder nicht ganz koschere Geschäfte in Brooklyn
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Hartgesottene Männer waren sie, ihr Leben und Sterben der Stoff, aus dem Legenden sind: Arnold Rothstein, der das organisierte Verbrechen revolutionierte; Bugsy Siegel, vielleicht der bestgekleidete Gangster aller Zeiten; Dutch Schultz, dessen unglückliches Ende in Billy Bathgate nur zur Hälfte erzählt wird; Abe 'Kid Twist' Reles, der unter nie geklärten Umständen auf dem schmutzigen Vordach eines Hotels in Brooklyn starb; Meyer Lansky, einer der wenigen Gangster, die das Pensionsalter erreichten. Gemeinsam war diesen Männern eines: Sie waren Kinder jüdischer Immigranten aus Osteuropa und Underdogs in einer Gesellschaft, die sie nicht wollte. Sie waren 'tough jews', furchtlos und unerschrocken. Schon ihre Söhne und Enkel schlugen einen anderen Weg ein, sie gingen zur Schule, studierten und hatten Möglichkeiten und Erfolge, von denen ihre Väter nur träumen konnten. Rich Cohen, dessen Urgroßeltern das Diner betrieben, wo regelmäßig die Mitglieder des Syndikats mit dem durchaus ernstzunehmenden Namen 'Murder Incorporated' verkehrten, entführt seine Leser in die untergegangene Welt der Brooklyner Straßenecken, der Bars und Nachtclubs, des Glücksspiels, der Prostitution und Bandenkriege. Sein Buch gleicht einem großen Gangsterfilm: Es ist das authentische, wie ein Roman zu lesende Pendant zu Es war einmal in Amerika, Scarface, Bugsy oder Der Pate, akribisch recherchierte und wunderbar erzählte Geschichte zugleich. Es ist ein fesselndes, bisweilen auch melancholisches und persönliches Buch über ebenso berüchtigte wie bewunderte Gangster, über Väter und Söhne, über Orientierung und Fremdheit in einem fremden Land.