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Bioakustik des Menschen

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„Die Cistercienser Mönche hielten es für sündhaft zu sprechen, da sie es aber nicht vermeiden konnten, eine gewisse gegenseitige Mittheilung zu unterhalten, so erfanden sie eine Gebärdensprache, bei welcher das Prinzip des Gegensatzes angewendet worden zu sein scheint.“ (Darwin 1884) Dieses Zitat hat an wissenschaftlicher Aktualität nichts eingebüßt. Es verdeutlicht den Gegensatz zwischen nativistischem und lerntheoretischem Grundansatz des Spracherwerbs. Die Mönche lehnten die Lautsprache vehement ab, und doch „sprachen“ sie; sie bedienten sich nicht ihrer Muttersprache, und doch basierte ihr „Gespräch“ auf einer Konvention. Erlernten die Mönche diese Kommunikationsform aus freien Stücken oder waren sie der Not gehorchend dazu gezwungen? Wird im Cistercienser Kloster „gesprochen“ – wenn auch nicht im herkömmlichen Sinne –, weil es eine Notwendigkeit zur Sprache gibt? Liegt die Notwendigkeit der Sprachverwendung in der Sprachkompetenz und/ oder im Informationsumfang des Menschen, der seinerseits nur mit einem unbegrenzten Repertoire (Worte, Sätze) bewältigt werden kann? Wann gab es eine Notwendigkeit für Sprache beim Menschen? Ist die Kompetenz oder die Konvention das Wichtigste der Sprache? Es gibt viele Fragen, die einer Antwort bedürfen. Die Grundlagen der Kommunikationsformen des Menschen, die als Schrei- und Sprachverhalten in Erscheinung treten, müssen ganzheitlich betrachtet werden. Eine Polarisierung, die auch in den Fragestellungen deutlich wird, ist dabei nicht sinnvoll. Das vorliegende Lehrbuch beschreibt einfach verständlich und umfangreich illustriert die Grundlagen der Bioakustik des Menschen. Der Schrei und das Lallen des Säuglings, die Zwiesprache und die Ammensprache von Mutter und Kind, die Sprache des Menschen und ihre Entwicklung vom Säugling bis zum Erwachsenen werden nicht nur formal, sondern auch durch präzise Fakten charakterisiert. Ein besonderer Wert wird auf Begriffe und deren Erklärung gelegt. Darüber hinaus werden Vergleiche zum Lautrepertoire der Primaten in Ansätzen versucht. Hierin zeigt sich ein offenes Betätigungsfeld für Biologen, aber auch für Psychologen und Linguisten. Das Lehrbuch ist für alle Fachdisziplinen hilfreich, die sich der Grundlagenforschung wie auch der angewandten Forschung auf den Gebieten der Kommunikation des Menschen widmen.

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1999

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