Die Töchter der geschlagenen Helden
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Stegmann untersucht erstmals die sozialen, rechtlichen und kulturellen Voraussetzungen weiblicher Emanzipation im geteilten Polen. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Entwicklungen in Russisch-Polen, wo im Kontext vielfältiger Rollenverunsicherungen in den 1860er Jahren eine rege Diskussion der „Frauenfrage“ (Bildung und Erwerb) einsetzte. Offen agierende feministische Zusammenschlüsse entstanden nach der Ersten Russischen Revolution. Seit 1917 propagierte die polnische Frauenbewegung, in Erwartung einer „Wiedergeburt“ des polnischen Staates, verstärkt das Frauenstimmrecht, das dann bereits 1919 bei den Wahlen zum verfassungsgebenden Sejm Geltung besaß. In Ihrer Studie integriert Stegmann sozial-, kultur- und geschlechter-historische Forschungsansätze. Neben grundlegenden organisationsgeschichtlichen Informationen bietet sie einen tiefen Einblick in die biographischen und kollektiven Selbstbilder der Frauenbewegung und den Wandel ihrer rhetorischen Grundmuster. Hierzu gehört auch eine eingehende Analyse nationaler weiblicher Selbstkonstruktionen.