Die Politik der Geselligkeit
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Freimaurer: Da denkt man zunächst an die Zeit der Aufklärung, an die »Zauberflöte« und geheimnisvolle Rituale. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Freimaurerlogen zu Räumen für das liberale und nationale Bürgertum. Stefan-Ludwig Hoffmann rekonstruiert die Innenwelt der Logen im 19. Jahrhundert und ihre Bedeutung für die deutsche Bürgergesellschaft. In der Geselligkeit der Logen sollten die Bürger Tugend und Bildung einüben, zu besseren Menschen werden – als Vorbild für die gesamte Menschheit. Wie vertrug sich dieser moralische Universalismus mit der Ausgrenzung von Juden, Sozialdemokraten, Katholiken und Frauen? Warum wurde die universale Mission zunehmend der eigenen Nation zugeschrieben? Als der Erste Weltkrieg Begriffe wie »Humanität« und »Zivilisation« diskreditiert hatte, wirkten die Logen wie Relikte einer untergegangenen Welt. Umso interessanter ist ein Blick auf die Logen des 19. Jahrhunderts, auf den Wunsch, die Menschheit zu verbessern, und auf die gegenteiligen Ergebnisse, die dieser Wunsch zeitigen konnte. Ausgezeichnet mit dem Hedwig-Hintze-Preis 2002