Liebe Joana

Joana ist erst 20. Alles um sie herum scheint perfekt zu sein, doch plötzlich und völlig unerwartet muss sie sterben. Ein durchbrochener Blinddarm, zu spät diagnostiziert, beendet jäh ihr junges Leben - zwei Monate, nachdem sie das Abitur bestanden hat. Anderthalb Jahre danach steht Karin Stolte diesem traumatischen Verlust immer noch fassungslos gegenüber. In ihrer Not beginnt sie, Briefe an ihre Tochter zu schreiben. Sie hält ihre Gedanken, Gefühle und Erinnerungen fest, um anderen Menschen ihre Trauer verständlich zu machen und betroffene Eltern zu ermutigen, ihren Gefühlen zu vertrauen. Denn gelebte Trauer bietet die Chance einer „Heilung“: Auch wenn es anfangs unvorstellbar erscheint, ist es möglich, mit einem so schweren Verlust zu leben. Es ist die außergewöhnliche Sprache, die fasziniert. Es sind die vielen beeindruckenden Wort-Bilder, die dieses Buch zu etwas ganz Besonderem machen. „Vor mir liegt der See der Trauer und Einsamkeit, Nebel lösen sich auf und geben den Blick frei auf - Dich.“ Mit einem sachlich informativen Teil von Dr. Mechtild Voss-Eiser, Theologin, Psychologin und Gründerin des Netzwerkes „Verwaiste Eltern in Deutschland e. V.“ Gelebte Trauer als Chance zur „Heilung“ Eine Hilfe für betroffene Eltern und Trauerbegleiter „Da hockte ich vor diesem Zimmer und all die Zeit, die nun ohne Dich kommen sollte, bäumte sich bedrohlich vor mir auf. Ich hatte keinerlei Vorstellung, wie auch nur ein einziger Tag ohne Dich zu leben sei“ Die Autorin: Karin Stolte, geboren 1952, Arzthelferin, leitet seit 1999 eine Selbsthilfegruppe „Verwaiste Eltern“ in Hannover.