Denken im Halbkreis
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Seit längerem stagniert die allgemeine Einheitssuche konstant bei Zwei. Entsprechend nervös reagiert der philosophische Universalismus: Warum gibt es kein einheitliches Menschenbild? In diesem „Traktat über gesellschaftliche Grundkonflikte“ befasst sich Gerd van Elst mit dieser Dauerfrage der Philosophie. Müssen nun auch allgemeine Menschenrechtler sich wieder auf mindestens zwei Menschen- und Rechtsbegriffe einstellen? Werden sich spielerisch-kämpferische Ego-Menschen ohne weiteres dem rationalistischen Lebensbegriff von Öko-Menschen beugen? Oder: Warum sollen verschiedene Menschentypen in Zukunft überhaupt noch um weltweite Einheitswerte kämpfen, da doch schon heute eine typengerechte Aufteilung der Welt ohne wesentlichen Wertverlust möglich wäre? Ironisch, bisweilen auch provokativ spielt van Elst die Grenzfragen künftiger Weltpolitik durch. Sein Vorschlag zur ideologischen Grundordnung: Da sogar allgemeinste Vernunftideen bisher immer mit Gewalt realisiert wurden, könnten doch Vernunft- und Gewaltmenschen ab morgen vielleicht aus gegenseitigem Verständnis erstmals getrennt voneinander leben.