Körperlust und Disziplin
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Nicht nur harte Arbeit und Disziplin bestimmten das Alltagsleben in der Frühen Neuzeit. Zahlreiche Festtage und ausgedehnte Feierlichkeiten gaben einfachen Menschen wie Vertretern höherer Stände immer wieder Gelegenheit zur Entspannung und zu Lustbarkeiten verschiedenster Art. Neben dem Tanz gehörte zu einer gelungenen Veranstaltung ein großes »Gelage«, bei dem man sich ungehemmt kulinarischen und sexuellen Sinnenfreuden hingeben konnte. Nicht selten endeten solche Feierlichkeiten in kollektiven Exzessen der Gewalt. Die Obrigkeit versuchte mit verschiedenen Strafen und Verordnungen, das »wild« gewordene Volk zu disziplinieren. Die Autorin zeigt, wie die Betroffenen auf diese Disziplinierungsversuche reagierten. Die Disziplinierungsgeschichte des Körpers ist nicht nur eine Geschichte von Macht und Ohnmacht, sondern vor allem auch eine Geschichte der Kommunikation zwischen Untertan und Ordnungssystem.