Beratung für Kinder in Not
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Die Bemühungen um adäquate Betreuung und Beratung von minderjährigen Gewaltopfern – insbesondere von sexuell missbrauchten Kindern – haben angesichts des häufigeren Bekanntwerdens solcher Gewalt in jüngerer Zeit Auftrieb erhalten. Noch herrscht jedoch ein eklatanter Mangel an pädagogischen Beratungstheorien im Hinblick auf Aufgaben und Probleme der Erziehung und des Kindesschutzes. Die hier vorgenommene Evaluation des Praxisfeldes der Kinderschutzdienste von Rheinland-Pfalz bietet die Möglichkeit, das Defizit hinsichtlich der Theorie, der Methoden und der Ziele der Beratung von Kindern anzugehen und die Grundlagen eines Beratungskonzeptes für Kinder in Notsituationen herauszuarbeiten. Da die Kinderschutzarbeit wegen des Straftatbestandes des sexuellen Mißbrauchs im Spannungsfeld zwischen Recht und Pädagogik steht, werden außer der subjektorientierten Pädagogik auch psychologische, sozialpädagogische und rechtliche Fragestellungen berührt. Zudem gibt die Untersuchung auch Aufschlüsse über den Umgang mit traumatisierten Kindern, über das Vorgehen bei der Verdachtsabklärung und Aufdeckung sexuellen Mißbrauchs und die Beteiligung des Kindes bei der Hilfeplanung im Zusammenwirken öffentlicher und freier Träger der Jugendhilfe. Der Autorin ist es somit gelungen, die erste umfassende Untersuchung vorzulegen, die ein pädagogisches Beratungskonzept im Bereich der psychosozialen Arbeit mit Kindern in Notsituationen anbietet, das sich unmittelbar an das Kind richtet; ein Konzept, das auf der Planungsebene und in der Praxis der Kinderschutzdienste in Zukunft starke Beachtung finden wird.