Die Schwäche der Schrift
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Die Untersuchung geht von der These aus, dass Gadamers Auffassung vom dialogischen Charakter des Verstehens auf der Bedingung beruht, dass sich kein Text von selbst erklärt. Die Ursprünge dieser Einsicht weist der Verfasser in der Schriftkritik Platons in seinem Dialog Phaidros sowie im »VII. Brief« nach und setzt damit Gadamers Platon-Studien in ein Verhältnis zu seiner Neubegründung der hermeneutischen Philosophie. Im Verlauf der Untersuchung wird gezeigt, dass Gadamers Einsicht, wonach Verstehen immer ein Anders-Verstehen ist, durch den platonischen Begriff des Wiedererkennens (anamnesis) eine philosophische Grundlegung erfährt. Gadamers Entwurf einer philosophischen Hermeneutik deutet der Verfasser als Versuch, die Voraussetzungen zu benennen, unter denen die Überlieferung zu einer das moderne Selbstverständnis erschütternden Herausforderung werden kann. Die Reihe versammelt Beiträge zu Tradition und Zukunft der Hermeneutik aus den Bereichen von Philosophie, Literatur, Historiographie, Religions- und Geistesgeschichte. Publiziert werden Forschungsmonographien und Sammelbände, die aus wissenschaftlichen Fachtagungen der Universitäten Neapel und Halle-Wittenberg hervorgegangen sind. Die Reihe bietet ein internationales Forum für Forschungen und Darstellungen zur Entwicklung der Geistes- und Kulturwissenschaften vom Zeitalter der Aufklärung bis zur Gegenwart und dient der europäischen Verständigung.