Tumulte
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Wo im Feld der Wissenschaften die Normierungen des Diskurses nicht mehr oder noch nicht disziplinär stabilisiert sind, entstehen Tumulte. Die traditionelle Position der Fachdidaktik Deutsch als Mittlerin zwischen den Bezugsdisziplinen Pädagogik und Philologie einerseits, zwischen sprachlich/literarischer Praxis und den Wissenschaften andererseits hat an Selbstverständlichkeit rapide verloren. Die disziplinäre Identität der Deutschdidaktik wird im vorliegenden Band anhand konkreter Arbeitsfelder der Sprach- und Literaturdidaktik (Leistungsbewertung, Fehlerinterpretation, Literaturgeschichte, Interkulturalität, Wertorientierung)diskutiert und in neue Horizonte gestellt. Die Vielstimmigkeit, mit der eine Identität der Fachdidaktik Deutsch konstruiert wird, erweist sich dabei als Chance: Der Tumult ist eben auch historisch und systematisch der Schauplatz des Paradigmenwechsels, also der Ausgangspunkt der Neukonstitution eines disziplinären Selbstverständnisses.