Das Undenkbare tun
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Nur wenig bekannt bis heute ist, daß in den ersten Jahren nach Beendigung des II. Weltkriegs Deutschland der sicherste Platz für Juden aus Osteuropa war. Aber die Menschen, die die Konzentrationslager und Deportationen überlebt hatten und nun vor Pogromen und einem wachsenden Antisemitismus in ihren Heimatländern flüchten mußten, wußten das. Mehr als eine Viertelmillion Juden suchte zwischen 1945 und 1948 Schutz in den von den USA und den Alliierten Siegermächten eingerichteten Lagern für displaced persons, und hier entwickelte sich in kurzer Zeit eine blühende osteuropäische jiddische Kultur - mit Theater- und Musikgruppen, Zeitungen und Zeitschriften und einem wiedererwachenden politischen Leben. Als 1948 die meisten Juden in andere Länder emigriert waren, bedeutete das zu-gleich das Ende einer fast tausendjährigen osteuropäischen jüdischen Kultur. Nur 12000 osteuropäische Juden blieben in Deutschland und gründeten zusammen mit den wenigen überlebenden deutschen Juden die neuen jüdischen Gemeinden. Ruth Gay erklärt, warum die Menschen blieben, warum sie zurückkehrten, wie sie lebten, wie sie sich in der ihnen neuen Welt zurechtfanden und wie die in Deutschland geborene und erzogene zweite Generation mit der Vergangenheit ihrer Eltern und der Gegenwart, in der sie aufwachsen, umgeht. - Ein wichtiges und grundlegendes Buch zum Verständnis der jüdischen Welt in Deutschland nach 1945.