
Parameters
More about the book
Der Stadtstaat Hamburg nimmt traditionell eine „Spitzenposition“ im Suizidgeschehen Deutschlands ein. Das vorliegende Buch, entstanden im Rahmen einer Dissertation, erfasst anhand von Polizeidaten und Unterlagen des Instituts für Rechtsmedizin sämtliche Hamburger Suizide der letzten 15 Jahre. Es umfasst 5.731 Fälle und stellt damit die umfangreichste Erhebung zu diesem Thema dar. Besonders fokussiert wird die Gruppe der über 60-Jährigen, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung wächst, während die gesellschaftliche Wahrnehmung dieser Entwicklung oft hinterherhinkt. Neben statistischen Auswertungen zu Suizidmethoden und -zeitpunkten wird die Absicht deutlich, die Ergebnisse in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext einzubetten. Suizid wird als „Teilindex der psychischen Gesundheit eines Volkes“ betrachtet und spiegelt subjektiv empfundene Lebensqualität wider. Paradoxerweise treten Vertreter der Gerichtsmedizin hier als Fürsprecher für die Lebensqualität älterer Menschen auf, da die Wahrnehmung aller gesellschaftlichen Ressourcen, einschließlich einer fundierten Erfassung von Todesumständen, entscheidend ist. Zahlreiche Fallbeispiele verdeutlichen die menschlichen Schicksale hinter den Zahlen. Die Problematik der fälschlicherweise als „natürlich“ deklarierten Todesfälle wird ebenfalls thematisiert. Insgesamt handelt es sich um eine deskriptive Analyse, die der Absicht dient, der Missachtung des Alters entgegenzuwirken.
Book purchase
Das Hamburger Suizidgeschehen, Fabian Steffen
- Language
- Released
- 2001
Payment methods
No one has rated yet.