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Zwischen Braun und Rot

Der verordnete Antifaschismus der DDR und der "Fall" Wilhelm Kunze

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Schon Ende der 60er Jahre begann Hans Brückl in der DDR, die politagitatorischen Zumutungen der SED-Propaganda zu dokumentieren. Zwölf Jahre nach dem Zusammenbruch des DDR-Regimes liegt nun eine facettenreiche Studie zu Mißbrauch und Instrumentalisierung des DDR-spezifischen Antifaschismus vor. Diese Untersuchung erinnert an ein System, das von vielen, die sich als Antifaschisten verstehen, vergessen oder glorifiziert wird, obwohl es viele Gemeinsamkeiten mit dem nationalsozialistischen Regime aufwies. Ein erschütterndes Einzelschicksal wird ebenfalls geschildert: Wilhelm Kunze, ein Wehrmachtsgeneral, wurde wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ von den Nazis entlassen und nach dem Krieg von einem sowjetischen Militär-Tribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach seiner vorzeitigen Entlassung trat er der NDPD bei und wurde in die SED-gesteuerte Propagandaarbeit einbezogen. Als Geheimer Informator der Stasi lieferte er nicht genügend Informationen und äußerte sich kritisch über die DDR, was zu seiner Verhaftung führte. Im März 1960 wurde er wegen „staatsgefährdender Propaganda“ zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt und starb im August 1960 in Haft. Brückl zeichnet ein eindrückliches Bild von Kunzes widersprüchlicher Persönlichkeit und bietet wertvolles Anschauungsmaterial zu der These, dass ein spezifischer Antifaschismus ein konstitutives Element der SED-Diktatur war.

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Zwischen Braun und Rot, Hans Brückl

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2001
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