Strafen und ihre Alternativen im zeitlichen Wandel
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Der Autor untersucht die Entwicklung der Kriminalpolitik im Verlauf der letzten 120 Jahre in ihren Bezügen zu allgemeinen zeit- und geistesgeschichtlichen Entwicklungstendenzen. Er zeichnet ein Panorama der Geschichte „Moderner Kriminalpolitik“ seit dem Marburger Programm Franz v. Liszts aus dem Jahre 1882 einschließlich des geistigen und sozial-strukturellen Umfeldes und leistet damit einen Beitrag für die „Gesamten Strafrechtswissenschaften“, der das strafrechtliche Binnensystem und dessen Außenansichten miteinander verknüpft. Dabei geht es ihm insbesondere um die Erfassung und Interpretation der sich wandelnden Sanktions-Alternativen. Michael Kubink gelangt zu der Erkenntnis, daß „modernes Sanktionsrecht“ seine Entwicklungsdynamik „von außen“ gewinnt. Heute sind es sozialkonstruktive Leistungen, etwa Bewährungsstrafen, „Arbeitsstrafen“, elektronisch überwachter Hausarrest oder der Täter-Opfer-Ausgleich, die als kriminalrechtliches Pendant mit Konzepten einer eigenverantwortlichen „Zivilgesellschaft“ und eines zurückgenommenen Staates einhergehen.