Gestaltung des Bildungs- und Ausbildungswesens
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Die PISA-Studie hat all jene aufgeschreckt, die sich bisher in Sicherheit geglaubt hatten, die sich auf den Lorbeeren eines längst verflachten Bildungssystems ausgeruht haben. Nun treibt es sie um. Eine heillose Geschäftigkeit macht sich allenthalben breit. Schuldzuweisungen werden nach allen Seiten ausgeteilt, aber keiner wagt sich einzugestehen, daß unsere Lebensweise, unsere soziale Fortschrittlichkeit eine der wesentlichen Ursachen der Misere sind. Vielleicht erkennt der eine oder andere jetzt, was Familien früher geleistet haben, indem sie ihre Kinder auf die Schule und die schulischen Anforderungen vorbereitet haben, ihnen Pflichterfüllung und Sorgfalt des Tuns mitgaben. Wer Bruno Bettelheim und Alice Miller, Sigmund Freud oder überhaupt die Vertreter der Psychoanalyse gelesen hat, der weiß, entscheidend für spätere Leistungen sind die ersten Lebensjahre. Und was insbesondere die Mütter - hier als Lehrer ihrer Kinder - geleistet haben, kann kein Kindergarten und keine Kindertagesstätte bringen. Vielleicht können sie bei entsprechender Ausstattung einen gewissen Ersatz bieten, aber es wird in all jenen Fällen, wo die Mütter sich der geistigen und menschlichen Entwicklung ihrer Kinder voll gewidmet haben, nur ein flauer Ersatz bleiben. Und hier beginnt eigentlich das Problem der Neugestaltung unseres Bildungswesens. Was können wir heute noch tun und wie müssen wir dieses System heute gestalten? Das sind die Fragen, denen sich der Autor, der lange Jahre als Lehrender in diesem Bildungssystem gearbeitet hat, in diesem Buch widmet.