Poetologie der Distanz
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Die Versuche, eine Geschichte der deutschen Elegie zu schreiben, sind zahlreich und ihre Ergebnisse von sehr unterschiedlicher Qualität. Von den bisher erschienenen Monographien hebt sich die vorliegende Studie jedoch bewußt ab, da es sich gerade nicht um eine Gattungsgeschichte ›von den Anfängen bis zur Gegenwart‹ handelt. Analysiert wird die schwer bestimmbare Gattung ›Elegie‹ vielmehr im Blick auf die Zeit zwischen 1750 und 1800, in der sie gewissermaßen neu erfunden und damit zugleich zu einem Experimentierfeld für zentrale ästhetische Probleme wurde: Die Elegie fungiert vor und um 1800 vor allem als Modell für das poetologische Problem der Distanz. Durch diesen Untersuchungsansatz ergeben sich Berührungspunkte zu wichtigen ästhetischen Diskursen der Zeit (Erhabenes, Lyriktheorie) sowie eine grundlegende Neuinterpretation prominenter Texte der Gattungsgeschichte von Klopstock über Goethe, Schiller und Hölderlin bis hin zu Rilke.