Kulturmetropolen - Metropolenkultur
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Die europäische Stadt war und ist ein zentraler Ort der sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Vergemeinschaftung. Die europäischen Kulturen werden seit der Antike zu-tiefst von städtisch geprägten Zivilisationen geformt. Mit dem Aufkommen der Residenzstadt und der Bedeutungssteigerung des Hofes für alle Bereiche bürgerlicher Existenz änderte sich grundlegend der Leittypus städtischer Entwicklung in Deutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg. Strukturell ersetzten die Residenz- und Hauptstädte die großen, unabhängigen Handelsrepubliken als Leittypus. Nach 1650 traten die Hauptstädte als privilegierte Orte sozialer, ökonomischer und kultureller Innovation an die Stelle der großen Handelsstädte. Berlin als bürgerlich aufgeklärtes Zentrum und Potsdam als herausragende Residenzstadt seit den Zeiten Friedrichs II. können geradezu als Verkörperung dieses Wandels gelten. Durch vergleichende Perspektiven im europäischen Rahmen wird die Besonderheit der städtischen Region Berlin-Potsdam verdeutlicht. Den Ausgangspunkt für die hier vereinten Aufsätze bilden die Beiträge der Dozentinnen und Dozenten für einen Internationalen Sommerkurs zu dem Thema „Potsdam und Berlin - Resi-denz und Metropole in der Aufklärung“, der im Sommer 2000 am Forschungszentrum Euro-päische Aufklärung veranstaltet wurde.