Schurz und Schürze
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Diese Kulturgeschichte der Schürze beleuchtet das Kleidungsstück vom „Werk-Zeug“ und „Schutztextil mit Sozialprestige“ des spätmittelalterlichen Handwerks über die bürgerliche Uniformierung von Hausfrauen und Dienstmädchen mit weißen Schürzen bis hin zu Kittelschürzen als moderner Alltagskleidung. Der Prozess der symbolischen und performativen Verknüpfung von „Frau“ und „Schürze“ wird darin transparent. In ethnographischen Porträts von Schürzenträgerinnen und Schürzenträgern, die zwischen 1920 und 1935 geboren sind, kommen über die beschürzte Kleidung nicht nur unterschiedliche soziohistorische Schichten von Gender zum Tragen, sondern auch eine bislang alltagskulturell unerforschte Diversifikation, Ritualisierung und Bedeutungsvielfalt von Schürzen. Unter dem Begriff „Bedeutungssystem Schürze“ werden die zentralen Strukturen, die das Kleidungsstück als Medium der kulturellen Genderkonstruktion konstituieren, theoretisch fundiert und als innovativer Ansatz für die Kleidungsforschung begründet.