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BUFFALO BOOTS Sie sahen aus wie futuristische Raupenfahrzeuge und ihre Wiege stand in Frankfurt: Techno-DJ Sven Väth war der Erste, der 1993 mit einem Paar Turnschuhe herumlief, die auf eine etwa zehn Zentimeter dicke Gummisohle geklebt waren. Und weil damals alles hip war was de Sven„ tat oder trug, sah man in Clubs bald immer häufiger junge Raver, die sich wie Astronauten auf einem fremden Planeten beweg en: Ganz vorsichtig und eiernd. Sie taten das nicht freiwillig, ihre grotesk hohen Sneakers ließen ihnen einfach keine andere Möglichkeit Das frühere Cowboystiefel-Fachgeschäft “Buffalo Boots„ witterte die Chance zuerst. Schon bald gab es in der Frankfurter Filiale bizarrsten Versionen der immer gleichen Idee: Slipper, Clogs, Stiefel - alles mit gigantischen, klobigen Absätzen. Mal in Lack, mal mit Fell, immer plump und nie elegant. Und während coole DJs wie Väth schnell das Interesse am hohen Auftritt verloren, expandierte das kleine Schuhgeschäft zur internationalen Marke: Türsteher mussten zeitweise den Andrang der minderjährigen Mädchen regeln, die aus den gesamten Umland nach Frankfurt pilgerten um auch ohne Stöckelschuhe ein paar Zentimeter zu wachsen, Jungs favorisierten vor allem die klobigen Stiefel, gerne mit Schnallen und anderen kleinen Applikationen. Inzwischen gibt es “Buffalo"-Läden selbst in London, und die Produktpalette wurde um ganz normale modische Schuhe erweitert die echten Buffalo-Fans findet man heute nur noch im Osten, oder in Hochhaussiedlungen am Rande von Frankfurt, Berlin oder Hamburg. Aber ich wette: Wenn in ein paar Jahren das Revival von Kirmes-Techno ansteht und Scooter ihr Comeback feiern, dann sind sie wieder ganz groß dabei - die Buffalo Boots.