Das ewige Imperium
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Seit dem Ende des Kalten Krieges stellt die Festigung der eigenen Position als einzig verbliebene Supermacht das überragende Ziel der US-Außenpolitik dar. Diese ist in der Praxis bereits vor, insbesondere aber auch nach den Terroranschlägen des 11. September ausschließlich als Politik zur Wahrung der US-Hegemonie zu begreifen. Die außenpolitischen Eliten der USA haben sich hierfür ein theoretisches Legitimationskonstrukt zurechtgelegt, das die rigorose Wahrung der US-Interessen und damit ihrer hegemonialen Stellung als ein pazifizierendes Element der Weltpolitik begreift. Dieses Votum für die Machtpolitik nimmt einerseits weiten Teilen der Weltbevölkerung jegliche Möglichkeit auf eine menschenwürdige Existenz, was eine der Hauptursachen für die zu beobachtende Zunahme des Terrorismus ist. Andererseits verschärft sie auch zahlreiche Konflikte im zwischenstaatlichen Bereich und birgt damit eine ständige Eskalationsgefahr in sich. Damit erreicht die US-Außenpolitik das genaue Gegenteil dessen, was sie propagiert, und erweist sich als permanenter Krisenfaktor. Die theoretischen Grundlagen der US-Außenpolitik, das weist die Analyse nach, basieren deshalb auf falschen Vorausetzungen oder bilden lediglich einen Deckmantel für egoistische Interessen. Nimmt Washington seine propagierten Ziele ernst, Konflikte im internationalen System verringern zu wollen, bleibt nur die radikale Abkehr von der bisherigen Ausrichtung auf eine machtmaximierende Politik.