
Parameters
More about the book
Die vorliegende Arbeit widmet sich einem Thema der biologischen Forschung, das auf den ersten Blick wenig Beachtung findet: der Parthenogenese, wörtlich ‚Jungferngeburt‘. Dieser zoologische Begriff beschreibt eine Fortpflanzungsart, die in Lehrbüchern oft als Randphänomen der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung erscheint, die als evolutionsbiologisch vorteilhafter gilt. Smilla Ebeling zeigt, dass die vermeintliche Marginalität der Parthenogenese weniger auf ihrer Seltenheit beruht, sondern vielmehr auf der Überlagerung biologischer Diskurse mit Stereotypen, die durch ein zweigeschlechtliches Gender-Dispositiv geprägt sind. In ihrer Analyse verknüpft Ebeling Fortpflanzung, Geschlecht und Macht und reflektiert die Geschichte des Patriarchats in sozialen und wissenschaftlichen Kontexten. Besonders bemerkenswert ist, dass die Autorin stereotype Vorstellungen von männlicher Distanz und Zweigeschlechtlichkeit auch in wissenschaftlichen Texten über Eingeschlechtlichkeit und bei Tierarten, die ausschließlich Weibchen zur Fortpflanzung nutzen, identifiziert. Insgesamt stellt Ebelings Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur feministischen Wissenschaftskritik im Bereich der Biologie dar und bietet zahlreiche inhaltliche und methodische Impulse für zukünftige Forschungen.
Book purchase
Die Fortpflanzung der Geschlechterverhältnisse, Smilla Ebeling
- Language
- Released
- 2002
Payment methods
No one has rated yet.