Körperbilder zwischen Natur und Kultur
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Das Thema Körper avancierte in den letzten Jahren zu einem zentralen Un tersuchungsgegenstand innerhalb der sozial- wie kulturwissenschaftlichen Diskussion. International ist eine nahezu unübersehbare Zahl an Publikatio nen in den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen dazu erschienen und ein Ende dieses Trends ist noch nicht in Sicht. Nun ist die Auseinander setzung mit dem menschlichen Körper keineswegs neu: Seit es schriftlich überlieferte Zeugnisse gibt, ist eine Beschäftigung mit (Körper-)Themen wie Gesundheit und Krankheit, Jugend und Alter, Männlichkeit und Weiblichkeit zu verzeichnen. Menschliche Selbst- wie Welterfahrung vollzieht sich in ge nuiner und unhintergehbarer Art und Weise über den Körper. Für die inter disziplinäre Genderforschung war es daher naheliegend, insbesondere den Zusammenhang zwischen Körper und Geschlecht einer kritischen Analyse zu unterziehen: Natur und Kultur des Menschen sind hierbei gleichermaßen an der Konstruktion von Geschlecht beteiligt und nehmen so über den Körper auch Einfluss auf die Identität eines Menschen. In der Begegnung der wis senschaftlichen Disziplinen, die sich mit dem Thema Körper, Leib und Ge schlecht befassen, entfaltet sich auf diese Weise eine spannende Auseinan dersetzung. Der Grenzverlauf zwischen Natur und Kultur ist dabei keineswegs so eindeutig, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Gerade in der erzie hungswissenschaftlichen Genderforschung haben sich in den letzten Jahren entlang dieser Grenze heftige Kontroversen entfacht, die lange Zeit gültige Festschreibungen prinzipiell in Frage stellten und völlig neue Diskussionsfel der eröffneten. Insbesondere der Körper als eine fundamentale Kategorie der in das Zentrum wider geschlechtlichenIdentitätszuschreibung geriet dabei streitender theoretischer Konzepte.