Logistisches Störungsmanagement in kundenverbrauchsorientierten Wertschöpfungsketten
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Zielsetzung der Schrift ist die Entwicklung eines Konzepts zur effizienten Koordination kundenverbrauchsorientierter Produktionsregelkreise. Den Schwerpunkt bildet ein Verfahren zum systematischen Management logistischer Störgrößen im standortübergreifenden Kontext. Gemäß dem zuvor abgeleiteten Idealbild der PPS bei Serienfertigung wird eine Verlagerung des Koordinationsschwerpunkts von der konventionellen Planung auf das Management kritischer Störgrößen der Systemstabilität angestrebt. Bestehende Koordinationsansätze suchen die Effektivität und Effizienz einer standortübergreifenden Anwendung des Pull-Prinzips durch die Maximierung der Planungsgenauigkeit zu unterstützen. Die vorgegebenen Planwerte bzw. Führungsgrößen werden kaskadierend mit den Ist-Werten bzw. den Regelgrößen abgeglichen. Hierzu erfolgt eine hoch detaillierte Planungsauflösung, indem Termine sowie Ressourcen den prognostizierten Bedarfen über mehrere Ebenen zugeordnet werden. Der Ansatz impliziert die Erzeugung einer Vielzahl von Planabweichungen bzw. Störungen, die jeweils eine vollständige Umplanung erfordern. Koordinationsschwerpunkt ist somit die reaktive Planungsoptimierung. Die Selbstregelung des Logistiksystems beschränkt sich auf die finale, kundenverbrauchsorientierte Auftragserzeugung. Ansatz der vorliegenden Schrift ist es dagegen, die Koordination kundenverbrauchsorientierter Produktionsregelkreise soweit möglich auf das Management kritischer Störgrößen zu reduzieren. Auf Basis einer Synchronisation der logistischen Subsysteme wird im Sinne des Kanban- Verfahrens ein weitgehender Selbstausgleich von Störungen durch das Logistiksystem angestrebt. Somit erfolgt eine Abkehr vom Ansatz der maximalen Planungspräzision hin zu höchstmöglicher Flexibilität hinsichtlich Terminen und Ressourcenallokation. Die Effektivität und Effizienz des Logistiksystems wird durch die Identifikation und präventive Berücksichtigung kritischer Störgrößen der Systemstabilität sichergestellt. Basis hierfür ist ein Verfahren zum systematischen Management logistischer Störgrößen.