Katholik Hitler
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Ich behaupte in diesem Buch nicht viel. Eigentlich nur eines: Adolf Hitler, sein Weltbild, sein Wahn, ja sein gesamtes Blut-, Mord- und Zerstörungswerk sind nicht denkbar ohne eines seiner großen Vorbilder – die katholische Kirche! Anders formuliert: Ohne den Katholizismus hätte es das Dritte Reich in jener Form, wie wir es kennen, nicht gegeben. Über den Einfluss des Darwinismus, des Faschismus, des Bolschewismus, des Antisemitismus und vieler anderer –ismen auf Hitler gibt es viele Bücher. Auch über den Einfluss von Schopenhauer, Nietzsche, von Marx und Engels existieren die unterschiedlichsten Studien. Aber, so mag der informierte Leser fragen, existiert nicht bereits ein Buch, in dem die Parallelen von Hitlers Weltanschauung und dem Katholizismus breit entfaltet wurde? Hat nicht Friedrich Heer, selbst ein Katholik, in seinem umfangreichen Werk „Der Glaube des Adolf Hitler“ dieses Thema bereits breit entfaltet? Ja und nein! Heers ungeheuer (dieses Wort ist hier durchaus in seiner Grundbedeutung zu verstehen) materialreiches Buch zeichnet die Parallelen der beiden Systeme historisch nach. Heer häuft Beleg auf Beleg, Zitat auf Zitat und das Ergebnis ist eindeutiger, als es der katholischen Kirche lieb sein kann. Doch eines vollbringt er nicht: eine systematische Darstellung, die die Wurzeln der beiden Systeme kurz und knapp offen legt. Exakt das ist mein Anliegen. Hitler selbst hat mehrmals auf die katholische Kirche als eines der großen Vorbilder für sein Denken und Handeln hingewiesen hat: „Auch hier hat man von der katholischen Kirche zu lernen. Obwohl ihr Lehrgebäude in manchen Punkten, und zum Teil ganz überflüssigerweise, mit der exakten Wissenschaft und der Forschung in Kollision gerät, ist sie dennoch nicht bereit, auch nur eine kleine Silbe von ihren Lehrsätzen zu opfern. Sie hat sehr richtig erkannt, daß ihre Widerstandskraft nicht in einer mehr oder minder großen Anpassung an die jeweiligen wissenschaftlichen Ergebnisse liegt, die in Wirklichkeit doch ewig schwanken, sondern vielmehr im starken Festhalten an einmal niedergelegten Dogmen, die dem Ganzen erst den Glaubenscharakter verleihen. So steht sie heute fester da als je. Man kann prophezeien, daß in eben dem Maße, in dem die Erscheinungen fliehen, sie selbst als ruhender Pol in der Erscheinungen Flucht immer mehr blinde Anhänglichkeit erringen wird.“