Religion auf dem Lande
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Als die einschneidendste Änderung, die die römische Herrschaft für die Provinzen mit sich brachte, galten schon in der Antike die Urbanisierung und die Urbanität. Die Stadtkultur und ihre Ideologie, in deren Kontext die meisten der heute noch greifbaren antiken Zeugnisse entstanden, prägen bis heute das Bild des Imperium Romanum. Den Römern selbst galt das Land als rückschrittlich und resistent. Auch aus religiöser Perspektive – denn das Christentum, das sich in der urbanen Kultur des Kaiserreiches ausgebildet hatte, war eine städtische Religion. Pagani, das Schimpfwort gegen die Hinterwäldler auf dem Lande, übertrugen die Römer daher seit dem vierten Jahrhundert auch auf die Anhänger der alten , heidnischen‘ Kulte und verliehen der Stadt/Land-Ideologie eine religiöse Dimension. Das Schwerpunktprogramm der DFG „Römische Reichsreligion und Provinzialreligion“ setzte sich die Religion auf dem Lande in den unterschiedlichen Teilen des Imperium Romanum zum Thema einer Tagung, deren Beiträge zu überraschenden Ergebnissen kommen.