Managementwissenschaftlich fundierte Unternehmensberatung als Fach- und Machtberatung
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Unternehmensberatung spielt in der Unternehmenspraxis eine immer wichtigere Rolle. Entsprechend gewinnt die Frage nach der Qualität dieser Leistungen an Bedeutung. Zur Legitimation ihrer Arbeit und zur Absicherung gegen Misserfolg beziehen sich Berater häufig auf wissenschaftliche Methodik und Erkenntnis und behaupten, dem Kunden so einen wissenschaftlich fundierten Nutzen erbringen zu können. Hier wird untersucht, welchen Nutzen die „Wissenschaftlichkeit“ der akademischen Lehre den Kunden von Beratungsleistung tatsächlich zu bieten vermag. Der Autor diskutiert zunächst, worin der Kundennutzen bestehen kann und wodurch sich managementwissenschaftliche Erkenntnisse, deren Verwendung die Beraterzunft gerne vorgibt, auszeichnen. Daran schließen sich die Herleitung und Begründung des Nutzens dieser Aussagen in zwei für die Beratung idealtypischen Fällen an, nämlich die allein inhaltlich interessierte Fachberatung und die mikropolitisch orientierte Machtberatung. Das Ergebnis, dass eine inhaltliche Fundierung der Beratung nur in engen Grenzen gelingt, die „Munitionierung“ für die Durchsetzung bereits getroffener Entscheidungen dafür aber um so besser, entspricht dem Alltagswissen der Berater und der meisten Kunden. Neu ist jedoch die Erkenntnis, dass diese Möglichkeiten und Beschränkungen bereits in den wissenschaftlichen Eigenschaften der Beratungsaussagen begründet sind.