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Dieses Gespräch entstand während des Filmportraits »Lojze Wieser – unter Druck« (ORF, 2008) und wurde zum ersten zweisprachigen, deutsch-slowenischen Film im österreichischen Fernsehen. Was als Interview mit Lojze Wieser begann, entwickelte sich zu einem dynamischen Dialog, als Peter Handke von einem Waldspaziergang mit Pilzen zurückkehrte. Obwohl es keine „magischen Pilze“ waren, nahm das Gespräch bald eine magische Qualität an. In meiner 20-jährigen journalistischen Karriere habe ich viele Menschen interviewt, doch Wieser und Handke lieferten einen besonderen Schlagabtausch – zwei alte Freunde, die sich mit Intellekt und Respekt duellierten. Sie waren sowohl weise als auch verspielt, provozierten sich gegenseitig und schufen eine Atmosphäre, in der ethnische Unterschiede irrelevant wurden. Ihre Diskussion über Sprache führte zurück nach Babylon, wo Handke die Legende umdeutete und die Vielfalt der Sprachen als segensreich feierte. Diese „Sprachenauseinanderdriftung“ wird als ein Moment des kreativen Potenzials betrachtet. Wiesers Vision, dass Sprache ein sich ständig entwickelnder Prozess ist, ergänzt Handkes Gedanken und stellt die Bedeutung von Vielfalt in der Literatur heraus, wie auch Italo Calvino in seinen Überlegungen für das nächste Jahrtausend betont.
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Die Sprachenauseinanderdriftung, Peter Handke
- Language
- Released
- 2010
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