TecPro - Geschäftsmodelle für technologieunterstützte, produktionsnahe Dienstleistungen des Werkzeug- und Formenbaus
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Um sich am Markt positiv zu differenzieren, müssen Werkzeugbaubetriebe sowie Maschinenhersteller neben ihren exzellenten Produkten stärker den Nutzen ihrer Kunden durch flankierende Dienstleistungen fokussieren. Innovative Geschäftsmodelle wie Verfügbarkeitsgarantien, Wartungsverträge oder die Übernahme von Produktionsverantwortung scheitern aber bislang an einer fehlenden oder intransparenten Schnittstelle zum Kunden. Die Herausforderung bei der Weiterentwicklung der Kunden-Lieferanten-Beziehungen besteht deshalb in der Nutzung technischer Lösungen, die bestehende Informationsdefizite ausgleichen können. Ergebnisse des Projektes TecPro sind neu entwickelte Geschäftsmodelle für Produkt-Service-Systeme, die Definition einer Datenschnittstelle zwischen Spritzgießmaschine und Werkzeug sowie die Gestaltung eines Messkonzeptes zur Überwachung des Werkzeug-Maschine-Systems. Hierzu wurde im Projekt die RFID-Technik mit zusätzlichen Sensoren im Werkzeug sowie der Maschinensteuerung verbunden, um einen besseren Einblick in das Werkzeug-Maschine-System während der Produktion zu erhalten. Die messtechnisch erfassten Prozessdaten aus der Spritzgießanlage und dem Werkzeug werden in einem sogenannten elektronischen Werkzeugbuch gespeichert. Hierdurch entsteht ein digitaler Fingerabdruck des Werkzeugs, der es erlaubt, im Servicefall Fehler zeitnah zu identifizieren und entsprechende Ursachen zu ermitteln. Als besonderer Nutzen für den Kunden ergibt sich durch das entwickelte Konzept eine erhöhte Verfügbarkeit seiner Produktionsmittel. Diese wird insbesondere durch eine zustandsorientierte Wartung des Werkzeug-Maschine-Systems sowie die Definition von Grenzbelastungen erzielt, um Schadensereignisse zu verhindern. Ferner kann durch eine Optimierung des Produktionsfensters die Produktivität der Anlage gesteigert werden. Das Projekt TecPro wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Rahmenkonzeptes „Forschung für die Produktion von morgen" gefördert und vom Projektträger Karlsruhe, Bereich Produktion und Fertigungstechnologien (PTKA-PFT), betreut.