Strategische Optionen und Optionsstrategien
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Trotz der Bezugnahme auf die Optionsanalogie versteht sich diese Arbeit nicht als weiterer Versuch, dem in der Literatur dominierenden und teils heftig umstrittenen quantitativen Pfad der Optionspreisbewertung zu folgen. Dies darf keineswegs als ablehnende Haltung gegenüber der Realoptionsforschung gedeutet werden. Genau eine solche diskreditierende Grundhaltung werfen HOMMEL et al. der Management-Literatur vor. Diese Arbeit verfolgt lediglich einen anderen Forschungsansatz, der weniger formallogisch sondern eher terminologischer Art ist. Auf die Bedeutung und die Notwendigkeit terminologischer Grundüberlegungen wird in der Realoptionsliteratur an verschiedenen Stellen hingewiesen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung besteht in einer grundlagenorientierten Zusammenführung von Options- und Entscheidungstheorie, welche die (1) Notwendigkeiten, (2) Möglichkeiten und (3) Folgen des optionalen Entscheidens zum Inhalt hat. Aus diesem Grund erfolgen zunächst die Bestandsaufnahme der entscheidungstheoretischen Grundlagen und deren kritische Reflexion vor dem Hintergrund aktueller unternehmerischer Herausforderungen, die wie eingangs skizziert, zunehmend in eine Paradoxie hinauslaufen. Hieraus lässt sich die Notwendigkeit des optionalen Entscheidens herleiten und begründen, weshalb Optionalität bzw. die generelle Idee des Offenhaltens von Optionen eine viel versprechende Erweiterung für den Themenkomplex Entscheiden unter Unsicherheit darstellt. Aus Untersuchungsgegenstand werden strategische Entscheidungen gewählt. Diese werden im Folgenden als zentrale Weichenstellungen verstanden, die nachhaltigen Einfluss auf den Kurs einer Unternehmung besitzen. Dieser Entscheidungstyp erscheint aufgrund seiner noch näher zu spezifizierenden Eigenschaften und Merkmale prädestiniert für eine optionale Betrachtung.