"Eine gediegene Aufklärung und Führung in dieser Materie"
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Über Jahrzehnte hinweg begutachtete das Filmbüro des Schweizerischen Katholischen Volksvereins die in Schweizer Kinos gezeigten Filme. Mit der 1941 gegründeten Zeitschrift Der Filmberater verbreitete es die schweizweit meistgelesene Filmkritik. Durch die Beeinflussung der Präferenzen des katholischen Kinopublikums sollte die Filmbranche wirtschaftlich zur „moralischen Hebung“ des Kinoprogramms gezwungen werden. Auch Filmvorführungen in Jugendorganisationen, ein Förderprogramm für Nachwuchsfilmer und weitere Tätigkeitsfelder katholischer Filmarbeit waren auf das gleiche Ziel hin ausgerichtet. Die zuweilen diffizile katholische Auseinandersetzung mit dem Unterhaltungsmedium Film entstand in einer Epoche, in der eine abgegrenzte katholische Lebenswelt noch existierte. Als sich Ende der 1960er Jahre mit der Gesellschaft auch der Katholizismus grundlegend veränderte, musste sich das katholische Filmengagement der neuen Zeit anpassen. In seiner Studie beleuchtet Adrian Gerber die bisher unerforschte Geschichte der katholischen Filmarbeit in der Schweiz: von ihren Anfängen vor rund 100 Jahren bis hin zur Neuorientierung um 1970.