Selbsterziehung des Menschen als Weiterentwicklung seiner Fremderziehung
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Im vorliegenden Buch wird versucht, im Rahmen der allgemeinen Pädagogik aus philosophisch-pädagogischer Perspektive in Anwendung der historisch-kritischen und hermeneutisch-verstehenden Methode die ursprünglichen Lehren des Konfuzius und des So krates aus dem Konfuzianismus und aus dem Sokratismus annähernd herauszuarbeiten, um sie im Hinblick auf den Zusammenhang von Fremderziehung und Selbsterziehung des Menschen im Sinne einer Entwicklung zu befragen. Aus den Untersuchungen ergibt sich, daß die jeweiligen Inbegriffe der Lehren des Konfuzius und des Sokrates, die des „Lernens“ und des „Philosophierens“, als Selbsterziehung des einzelnen Menschen bezeichnet werden können und daß die Selbsterziehung des einzelnen Menschen in beiden Lehren seine authentische Fremderziehung zur Voraussetzung hat. Das jeweilige Ziel der Lehren des Konfuzius und des Sokrates im Hinblick auf die Selbsterziehung des einzelnen Menschen im Sinne der Weiterentwicklung seiner authentischen Fremderziehung bzw. im Sinne seines selbständigen und selbstkritischen Lebensweges ist die Menschlichkeit (ren) und die Trefflichkeit (Arete). Kennzeichen der bewußten Lebensform der Selbsterziehung des einzelnen Menschen ist in beiden Lehren die Erfahrung innerer Freiheit und innerer Zufriedenheit, die dem einzelnen Menschen durch seine Selbsterziehung zuteil wird.