Die Stadt- und Marktkirche St. Jakobi zu Chemnitz
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Traditionell symbolisiert das Pfingstfest den „Geburtstag“ der christlichen Kirche. Die Ausgießung des Geistes Gottes auf die Jünger steht für den neuen Anfang, den der Herr mit seinem Volk machte, und für die verwandelnde Kraft, die darin verborgen liegt. In besonderer Weise hat davon auch die Gemeinde an der Chemnitzer Stadtkirche St. Jakobi etwas erfahren dürfen: Vor 600 Jahren wurde ihr Gotteshaus vollendet. Nach schwerer Kriegszerstörung und jahrzehntelangem, schleppendem Wiederaufbau steht es seit 2009 wieder in vollem Umfang zur Verfügung – Gott sei Dank! Das soll zum Pfingstfest 2012 in besonderer Weise gefeiert werden. Die Veranstaltungen sowie die vorliegende Schrift wollen dazu beitragen, die oftmals unterschätzte Bedeutung und Kostbarkeit der Jakobikirche als Kristallisationspunkt von mehr als acht Jahrhunderten Stadt- und Kirchengeschichte sowie als Ort der Verkündigung der frohmachenden Botschaft Gottes in unserer Zeit wieder stärker in das Bewusstsein zu rufen. Die Kirchgemeinde sagt allen an der Festschrift beteiligten Personen einen herzlichen Dank, insbesondere den Autoren, die – oft nebenbei zu ihrem beruflichen Alltag – in relativ kurzer Zeit ihre Beiträge bearbeiteten. Jeder von ihnen hat seinen fachspezifischen Blick auf die Kirche, ihre Geschichte, Ausstattung sowie ihre geistig-kulturelle Ausstrahlung. Damit konnte eine abwechslungsreiche Darstellung gewährleistet werden. Der erste Teil der Festschrift würdigt St. Jakobi als herausragendes Bau- und Kunstdenkmal des späten 14. und frühen 15. Jahrhunderts und geht den vielfältigen Veränderungen bis zur Zerstörung und zum Wiederaufbau im 20. und 21. Jahrhundert nach. Fünf Aufsätze widmen sich anschließend der reichhaltigen Ausstattung, von der heute zwar nur noch wenige, dafür aber umso bedeutendere Stücke erhalten geblieben sind. Die Spannbreite reicht dabei von Werken der Plastik und Wandmalerei des Mittelalters über gestiftetes Gerät aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg bis hin zu den großen und bedeutenden Orgelwerken des 19. und 20. Jahrhunderts. Den Abschluss bilden zwei Beiträge zur kulturgeschichtlichen Ausstrahlung der Stadtkirche als Ort anspruchsvoller Kirchenmusik sowie Predigtstätte bedeutender Superintendenten. Viele der genannten Aspekte werden hier erstmals in dieser Ausführlichkeit publiziert. Darunter sind auch manche Neuentdeckungen, wie der sensationelle Fund gotischer Wandmalereien im Zuge der Restaurierung des Hallenchores. Da dieser zum Zeitpunkt der Drucklegung noch unter Gerüst stand, konnten leider keine Abbildungen des restaurierten Raumes aufgenommen werden. Dafür lassen eine Vielzahl historischer und aktueller Aufnahmen – darunter viele erstmals veröffentlicht – die Ausführungen der Fachbeiträge gegenständlich und lebendig werden. Ohne vielfältige Hilfe wäre diese Publikation nicht zu Stande gekommen. Kirchgemeinde, Herausgeber und Verlag bedanken sich bei Tanja Lindner, Ingrid und Dr. sc. Gert Richter, Dr. Matthias Baumgart und Malik Ouada für die Unterstützung bei der Vorbereitung und technischen Realisierung sowie beim Korrekturlesen. Eine Reihe von Sponsoren sorgte mit ihren großzügigen Beiträgen dafür, dass dieses Buch in der vorliegenden Form erscheinen konnte, wofür auch ihnen herzlich gedankt sei. Kirchenvorstand, Herausgeber Falko Schmiedl Stefan Thiele